11. Rut

Was für eine Zusa­ge! Nach­zu­le­sen im Buch Rut, des­sen gleich­na­mi­ge Haupt­per­son als jun­ge Wit­we bei ihrer Schwie­ger­mut­ter blei­ben will, obwohl die eben­falls ver­wit­we­te Schwie­ger­mut­ter in ihre alte Hei­mat Bet­le­hem zurück­kehrt, in der Rut eine Frem­de sein wird. Dort ereig­net sich Uner­war­te­tes: nach etli­chen Ver­wick­lun­gen hei­ra­tet Rut erneut und bekommt einen Sohn. Das kur­ze Büch­lein Rut ist ein­ge­wo­ben in die gro­ße Geschich­te von König David. Rut ist die Urgroß­mutter, ihr Sohn der Groß­va­ter von David. Zwei­er­lei ist bemer­kens­wert: dass im Stamm­baum des Königs die weib­li­che Linie nicht ver­schwie­gen wird und dass der jüdi­sche König David eine moa­bi­ti­sche Vor­fah­rin hat­te. Die Moa­bi­ter gal­ten als Geg­ner Isra­els. Bemer­kens­wert: Rut wird als ​„Frau aus der Frem­de“ sogar im Stamm­baum Jesu genannt (Mt 1,5). Wird hier das Kon­zept von Freund und Feind in Fra­ge gestellt?

1 Zu der Zeit, als die Rich­ter regier­ten, kam eine Hun­gers­not über das Land. Da zog ein Mann mit sei­ner Frau und sei­nen bei­den Söh­nen aus Bet­le­hem in Juda fort, um sich als Frem­der im Grün­land Moabs nie­der­zu­las­sen. 2 Der Mann hieß Elim­e­lech, sei­ne Frau Noo­mi und sei­ne Söh­ne hie­ßen Mach­lon und Kil­jon; sie waren Efra­ti­ter aus Bet­le­hem in Juda. Als sie im Grün­land Moabs anka­men, blie­ben sie dort. 3 Elim­e­lech, der Mann Noo­mis, starb und sie blieb mit ihren bei­den Söh­nen zurück. 4 Die­se nah­men sich moa­bi­ti­sche Frau­en, Orpa und Rut, und so wohn­ten sie dort etwa zehn Jah­re lang. 5 Dann star­ben auch Mach­lon und Kil­jon und Noo­mi blieb allein, ohne ihren Mann und ohne ihre bei­den Söhne.

Wei­te­re Bibel­stel­len: Das Buch Rut

Ein­füh­ren­der Text: Andre­as Paul
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