Bild Kain und Abel Foto: Georg Thuringer

3. Kain und Abel

Die Bibel schließt an die Vertreibung aus dem Paradies mit der Erzählung von Kain und Abel an.

Einführung

Nach der Ver­trei­bung aus dem Para­dies folgt in der Bibel die Erzäh­lung von Kain und Abel. Kain ist der ers­te Sohn von Adam und Eva, er wird Acker­bau­er. Der zweit­ge­bo­re­ne Sohn Abel ist Hir­te. Von dem, was sie erar­bei­ten, opfern die Brü­der einen Teil: Früch­te des Fel­des und ein Tier. Doch dann geschieht Rätselhaftes:

Der Herr schau­te auf Abel und sei­ne Gabe, aber auf Kain und sei­ne Gabe schau­te er nicht.”

Gen 4,4f

Zwi­schen den bei­den Brü­dern ent­steht dadurch Miss­gunst, Neid und Eifer­sucht. Es endet in der Tra­gö­die des ers­ten Mor­des in der Bibel. Damit ist von bei­dem erzählt, von der Anfäl­lig­keit des Men­schen für Gewalt­aus­übung und der Bedro­hung des Lebens durch Gewalt.

Bibelstelle: Gen 4,1-16

1 Der Mensch erkann­te Eva, sei­ne Frau; sie wur­de schwan­ger und gebar Kain. Da sag­te sie: Ich habe einen Mann vom HERRN erwor­ben. 2 Sie gebar ein zwei­tes Mal, näm­lich Abel, sei­nen Bru­der. Abel wur­de Schaf­hirt und Kain Acker­bau­er. 3 Nach eini­ger Zeit brach­te Kain dem HERRN eine Gabe von den Früch­ten des Erd­bo­dens dar; 4 auch Abel brach­te eine dar von den Erst­lin­gen sei­ner Her­de und von ihrem Fett. Der HERR schau­te auf Abel und sei­ne Gabe, 5 aber auf Kain und sei­ne Gabe schau­te er nicht. Da über­lief es Kain ganz heiß und sein Blick senk­te sich. 6 Der HERR sprach zu Kain: War­um über­läuft es dich heiß und war­um senkt sich dein Blick? 7 Ist es nicht so: Wenn du gut han­delst, darfst du auf­bli­cken; wenn du nicht gut han­delst, lau­ert an der Tür die Sün­de. Sie hat Ver­lan­gen nach dir, doch du sollst über sie herr­schen. 8 Da rede­te Kain mit Abel, sei­nem Bru­der. Als sie auf dem Feld waren, erhob sich Kain gegen Abel, sei­nen Bru­der, und töte­te ihn. 9 Da sprach der HERR zu Kain: Wo ist Abel, dein Bru­der? Er ent­geg­ne­te: Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter mei­nes Bru­ders? 10 Der HERR sprach: Was hast du getan? Das Blut dei­nes Bru­ders erhebt sei­ne Stim­me und schreit zu mir vom Erd­bo­den. 11 So bist du jetzt ver­flucht, ver­bannt vom Erd­bo­den, der sei­nen Mund auf­ge­sperrt hat, um aus dei­ner Hand das Blut dei­nes Bru­ders auf­zu­neh­men. 12 Wenn du den Erd­bo­den bear­bei­test, wird er dir kei­nen Ertrag mehr brin­gen. Rast­los und ruhe­los wirst du auf der Erde sein. 13 Kain ant­wor­te­te dem HERRN: Zu groß ist mei­ne Schuld, als dass ich sie tra­gen könn­te. 14 Sie­he, du hast mich heu­te vom Erd­bo­den ver­trie­ben und ich muss mich vor dei­nem Ange­sicht ver­ber­gen; rast­los und ruhe­los wer­de ich auf der Erde sein und jeder, der mich fin­det, wird mich töten. 15 Der HERR aber sprach zu ihm: Dar­um soll jeder, der Kain tötet, sie­ben­fa­cher Rache ver­fal­len. Dar­auf mach­te der HERR dem Kain ein Zei­chen, damit ihn kei­ner erschla­ge, der ihn fin­de. 16 So zog Kain fort, weg vom HERRN und ließ sich im Land Nod nie­der, öst­lich von Eden.

Ein­füh­ren­der Text: Andre­as Paul

Text: Ein­heits­über­set­zung der Hei­li­gen Schrift © 2016 Katho­li­sche Bibel­an­stalt GmbH, Stutt­gart. Alle Rech­te vorbehalten.

Bild Kain und Abel Foto: Georg Thuringer
Rut Kohn - Kain und Abel