Bild Josua Foto: Georg Thuringer

8. Josua

Mose führt das Volk vierzig entbehrungsreiche Jahre vom Roten Meer bis zum Ostufer des Jordan.

Einführung

Vier­zig har­te Jah­re lang führt Mose das Volk vom Roten Meer bis an das Ost­ufer des Jor­dan. Das ver­hei­ße­ne Land erreicht er nicht mehr, und so macht er Josua zu sei­nem Nach­fol­ger und beauf­tragt ihn, mit dem Volk ins ver­hei­ße­ne Land zu zie­hen. Frei­lich kein ein­fa­ches Unter­fan­gen, es gab dort bereits Köni­ge und Völ­ker. Wun­der­sa­mes erzählt das Buch Josua über die Erobe­rung des Lan­des. Sprich­wört­lich wur­den die Posau­nen von Jeri­cho“. Die Stadt Jeri­cho, heißt es, hielt wegen der Israe­li­ten die Tore fest ver­schlos­sen, doch der Klang von sie­ben Posau­nen – gemeint sind wohl Wid­der­hör­ner (Schof­are) – brach­te die Stadt­mau­ern zum Ein­sturz (vgl. Jos 6,4 – 20). Auch ein roter Faden, den eine Frau aus Jeri­cho namens Rahab als Zei­chen über die Stadt­mau­er hing, ist auf dem Bild Rut Kohns zu sehen.
Rahab ver­steht, dass die Israe­li­ten nicht auf­zu­hal­ten sind, und unter­stützt sie bei der Erobe­rung, wofür sie und ihre Fami­lie geret­tet wur­den. Geschich­ten von Kämp­fen und Land­über­nah­men berei­ten uns heu­te Unbe­ha­gen. Viel­leicht ist es mög­lich, die Geschich­te Josua anders zu ver­ste­hen: als die wun­der­sa­me Erfül­lung von Erhoff­tem. Als Geschich­te von Kräf­ten, die die Frag­men­te unse­res Lebens voll­enden, das Uner­füll­te unse­res Lebens erfül­len können.

Bibelstelle: Jos 6,1-20

1 Jeri­cho hielt wegen der Israe­li­ten die Tore fest ver­schlos­sen. Nie­mand konn­te her­aus und nie­mand konn­te hin­ein. 2 Da sag­te der HERR zu Josua: Sieh her, ich gebe Jeri­cho und sei­nen König samt sei­nen Hel­den in dei­ne Hand. 3 Ihr sollt mit allen Krie­gern um die Stadt her­um­zie­hen und sie ein­mal umkrei­sen. Das sollst du sechs Tage lang tun. 4 Sie­ben Pries­ter sol­len sie­ben Wid­der­hör­ner vor der Lade her­tra­gen. Am sieb­ten Tag sollt ihr sie­ben­mal um die Stadt her­um­zie­hen und die Pries­ter sol­len die Hör­ner bla­sen. 5 Wenn das Wid­der­horn gebla­sen wird und ihr den Hör­ner­schall hört, soll das gan­ze Volk in laut schal­len­des Geschrei aus­bre­chen. Dar­auf wird die Mau­er der Stadt in sich zusam­men­stür­zen; dann soll das Volk hin­über­stei­gen, jeder an der nächst­bes­ten Stel­le. 6 Da rief Josua, der Sohn Nuns, die Pries­ter und sag­te: Nehmt die Bun­des­la­de und lasst sie­ben Pries­ter sie­ben Wid­der­hör­ner vor der Lade des HERRN her­tra­gen! 7 Und zum Volk sag­te er: Geht hin­über und zieht rings um die Stadt her­um und lasst die bewaff­ne­ten Män­ner vor der Lade des HERRN her­zie­hen! 8 Und es geschah so, wie Josua es dem Volk gesagt hat­te: Sie­ben Pries­ter tru­gen die sie­ben Wid­der­hör­ner vor dem HERRN her und zogen hin­über und blie­sen die Wid­der­hör­ner und die Bun­des­la­de des HERRN zog hin­ter ihnen her. 9 Die bewaff­ne­ten Män­ner gin­gen vor den Pries­tern her, die die Hör­ner blie­sen, die Nach­hut folg­te der Lade und man blies stän­dig die Hör­ner. 10 Dem Volk aber befahl Josua: Erhebt kein Kriegs­ge­schrei und lasst eure Stim­men nicht hören! Kein Wort kom­me aus eurem Mund bis zu dem Tag, an dem ich zu euch sage: Erhebt das Kriegs­ge­schrei! Dann sollt ihr los­schrei­en. 11 Dar­auf ließ er die Lade des HERRN um die Stadt her­um­zie­hen und sie ein­mal umkrei­sen. Dann kam man zum Lager zurück und über­nach­te­te im Lager. 12 Früh am ande­ren Mor­gen brach Josua auf und die Pries­ter tru­gen die Lade des HERRN. 13 Sie­ben Pries­ter tru­gen die sie­ben Wid­der­hör­ner der Lade des HERRN vor­aus und blie­sen stän­dig die Hör­ner. Die bewaff­ne­ten Män­ner zogen vor ihnen her und die Nach­hut folg­te der Lade des HERRN. Man blies stän­dig die Hör­ner. 14 So zogen sie auch am zwei­ten Tag ein­mal um die Stadt her­um und kehr­ten wie­der ins Lager zurück. Das mach­ten sie sechs Tage lang. 15 Am sieb­ten Tag aber bra­chen sie beim Anbruch der Mor­gen­rö­te auf und zogen, wie gewohnt, um die Stadt, sie­ben­mal; nur an die­sem Tag zogen sie sie­ben­mal um die Stadt. 16 Als die Pries­ter beim sieb­ten Mal die Hör­ner blie­sen, sag­te Josua zum Volk: Erhebt das Kriegs­ge­schrei! Denn der HERR hat die Stadt in eure Gewalt gege­ben. 17 Die Stadt mit allem, was in ihr ist, soll Bann­gut für den HERRN wer­den. Nur die Dir­ne Rahab und alle, die bei ihr im Haus sind, sol­len am Leben blei­ben, weil sie die Boten ver­steckt hat, die wir aus­ge­schickt hat­ten. 18 Aber seid auf der Hut vor dem Bann­gut, damit ihr es nicht als Bann­gut erklärt und dann doch davon weg­nehmt! So wür­det ihr das Lager Isra­els zum Bann­gut machen und es ins Unglück stür­zen. 19 Alles Sil­ber und Gold und die Gerä­te aus Bron­ze und Eisen sol­len dem HERRN geweiht sein und in den Schatz des HERRN kom­men. 20 Dar­auf erhob das Volk das Kriegs­ge­schrei und die Wid­der­hör­ner wur­den gebla­sen. Als das Volk den Hör­ner­schall hör­te, brach es in laut schal­len­des Geschrei aus. Die Stadt­mau­er stürz­te in sich zusam­men und das Volk stieg in die Stadt hin­ein, jeder an der nächst­bes­ten Stel­le. So erober­ten sie die Stadt.

Wei­te­re Bibel­stel­len: Das Buch Josua, Exodus 17, Nume­ri 11, 13 – 14, 26 – 27; Deu­te­ro­no­mi­um 31 – 34

Ein­füh­ren­der Text: Andre­as Paul
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Rut Kohn - Josua