Bild Josef in Aegypten Foto: Georg Thuringer

6. Josef in Ägypten

In der Bibel sind Träume bedeutsam, da Gott sich immer wieder im Traum an Menschen wendet.

Einführung

Sind Träu­me bedeut­sam? In der Bibel sind sie es. Immer wie­der wen­det sich Gott einem Men­schen im Traum zu. Einer der bekann­tes­ten Träu­mer in der Bibel ist der alt­tes­ta­ment­li­che Josef. Das Buch Gene­sis erzählt von ihm und sei­nen Brü­dern: Sie sind die Söh­ne Jakobs und die Uren­kel von Abra­ham und Sara. Wie eine moder­ne Fami­li­en­sa­ga ist auch die­se Fami­li­en­ge­schich­te schwie­rig: Es gibt Dra­ma und Intri­gen. Der Neid gilt dem Lieb­lings­sohn Josef. Die eifer­süch­ti­gen Brü­der ver­kau­fen Vaters Lieb­ling kur­zer­hand nach Ägyp­ten und las­sen sein Ver­schwin­den wie einen Unfall aus­se­hen. Doch sei­ne Gabe des Träu­mens und des Traum­deu­tens bringt Josef in der Frem­de nach anfangs schwe­ren Zei­ten in Skla­ve­rei und Gefäng­nis an den Hof des Pha­ra­os. Er deu­tet den Traum des Pha­ra­os von den sie­ben fet­ten und den sie­ben mage­ren Kühen als Vor­bo­te für sie­ben rei­che Ern­te­jah­re und sie­ben fol­gen­de Hun­ger­jah­re und rät zur Vor­rats­hal­tung. Der Herr­scher glaubt dem Traum­deu­ter, beher­zigt sei­nen Rat und sein Volk über­lebt sie­ben Jah­re ohne Ern­te. Ange­lockt von den Vor­rä­ten kom­men auch die Brü­der von Josef nach Ägyp­ten und die Fami­lie fin­det wie­der zusam­men, mehr noch: Josef ver­zeiht sei­nen Brü­dern und der Geist Jakobs leb­te wie­der auf. (vgl. Gen 45,27).

Bibelstelle: Genesis 37, 5-11

5 Einst hat­te Josef einen Traum. Als er ihn sei­nen Brü­dern erzähl­te, hass­ten sie ihn noch mehr. 6 Er sag­te zu ihnen: Hört euch doch die­sen Traum an, den ich geträumt habe. 7 Sie­he, wir ban­den Gar­ben mit­ten auf dem Feld. Und sie­he, mei­ne Gar­be rich­te­te sich auf und blieb auch ste­hen. Sie­he, eure Gar­ben umring­ten sie und war­fen sich vor mei­ner Gar­be nie­der. 8 Da sag­ten sei­ne Brü­der zu ihm: Willst du etwa König über uns wer­den oder über uns herr­schen? Und sie hass­ten ihn noch mehr wegen sei­ner Träu­me und sei­ner Wor­te. 9 Er hat­te noch einen ande­ren Traum. Er erzähl­te ihn sei­nen Brü­dern und sag­te: Sie­he, ich träum­te noch ein­mal: Und sie­he, die Son­ne, der Mond und elf Ster­ne war­fen sich vor mir nie­der. 10 Als er davon sei­nem Vater und sei­nen Brü­dern erzähl­te, schalt ihn sein Vater und sag­te zu ihm: Was soll der Traum, den du da geträumt hast? Sol­len wir etwa, ich, dei­ne Mut­ter und dei­ne Brü­der, kom­men und uns vor dir zur Erde nie­der­wer­fen? 11 Sei­ne Brü­der waren eifer­süch­tig auf ihn, sein Vater aber bewahr­te die Sache.

Wei­te­re Bibel­stel­len: Gene­sis 30, 25, 39 – 50; Exodus 13

Ein­füh­ren­der Text: Andre­as Paul
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Bild Josef in Aegypten Foto: Georg Thuringer
Rut Kohn - Josef in Ägypten