Bild Jonas neu Foto: Georg Thuringer

10. Jonas

Gott beauftragt Jona, der Stadt Ninive eine Warnung auszusprechen, doch Jona entscheidet sich zunächst dagegen.

Einführung

Angrei­fen, flie­hen oder sich tot stel­len: Das sind die drei archai­schen Reak­tio­nen bei Gefahr. Man­che Tie­re grei­fen an, ande­re hin­ge­gen flie­hen und wie­der ande­re stel­len sich tot. Auch wir Men­schen haben die­se drei Stra­te­gien. Das Buch Jona beginnt mit einer Flucht. Jona bekommt einen Auf­trag von Gott: Er soll in die Stadt Nini­ve rei­sen und ihre Schlech­tig­keit“ anpran­gern, damit sich ihre Bewoh­ner bes­sern, er aber flieht. Jona will kein Pro­phet sein. Im Hafen sucht er sich lie­ber ein Schiff und reist ab. Bes­ser wird es dadurch für ihn nicht. Er gerät in einen Sturm, wird von der Mann­schaft über Bord gewor­fen, doch anstatt zu ertrin­ken, wird er von einem Fisch ver­schluckt, der ihn an Land wie­der aus­spuckt. Was für ein Aben­teu­er!
Und dann greift Jona doch an und tut was er soll: Er for­dert die Stadt­be­woh­ner zur Umkehr auf, doch Gott reu­te „… das Unheil, das er ihnen ange­droht hat­te und er tat es nicht“ (Jona 3, 10). Das wie­der­um ärgert Jona und er zieht sich belei­digt unter einen Strauch zurück. Gott fragt den zor­nig schmol­len­den Pro­phe­ten: Soll ich da nicht Mit­leid haben mit Nini­ve, der gro­ßen Stadt, in der mehr als hun­dert­zwan­zig­tau­send Men­schen leben, die zwi­schen rechts und links nicht unter­schei­den kön­nen — und außer­dem so viel Vieh?“ (Jona 4,11). Mit die­ser Fra­ge, war­um Gott kein Mit­leid haben soll­te, endet das Buch Jona.

Bibelstelle: Jona 2,1-11

1 Der HERR aber schick­te einen gro­ßen Fisch, dass er Jona ver­schlin­ge. Jona war drei Tage und drei Näch­te im Bauch des Fisches. 2 Da bete­te Jona zum HERRN, sei­nem Gott, aus dem Inne­ren des Fisches her­aus: 3 In mei­ner Not rief ich zum HERRN / und er erhör­te mich. Aus dem Leib der Unter­welt schrie ich um Hil­fe / und du hör­test mei­ne Stim­me. 4 Du hast mich in die Tie­fe gewor­fen, in das Herz der Mee­re; / mich umschlos­sen die Flu­ten, all dei­ne Wel­len und Wogen / schlu­gen über mir zusam­men. 5 Ich sag­te: Ich bin ver­sto­ßen / aus dei­ner Nähe. Wie kann ich jemals wie­der­se­hen / dei­nen hei­li­gen Tem­pel? 6 Das Was­ser reich­te mir bis an die Keh­le, / die Urflut umschloss mich; Schilf­gras umschlang mei­nen Kopf. / 7 Bis zu den Wur­zeln der Ber­ge bin ich hin­ab­ge­stie­gen in das Land, / des­sen Rie­gel hin­ter mir geschlos­sen waren auf ewig. Doch du hol­test mich leben­dig aus dem Grab her­auf, / HERR, mein Gott. 8 Als mei­ne See­le in mir ver­zag­te, / gedach­te ich des HERRN und mein Gebet drang zu dir, / zu dei­nem hei­li­gen Tem­pel. 9 Die nich­ti­ge Göt­zen ver­eh­ren, / ver­las­sen den, der ihnen Gutes tut. 10 Ich aber will dir opfern / und laut dein Lob ver­kün­den. Was ich gelobt habe, will ich erfül­len. / Vom HERRN kommt die Ret­tung. 11 Da befahl der HERR dem Fisch und die­ser spie den Jona an Land.

Wei­te­re Bibel­stel­len: Das Buch Jona

Ein­füh­ren­der Text: Andre­as Paul
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