Bild Ijob Foto: Georg Thuringer

12. Ijob

Das Buch Ijob stellt Fragen nach Leid, Unglück und Trost, die die Menschheit heute noch beschäftigen.

Einführung

Das nach sei­ner Haupt­per­son benann­te Buch Ijob stellt zeit­los schwie­ri­ge Fra­gen: War­um gerät ein Mensch unschul­dig in Leid? Wer ist für Unglück ver­ant­wort­lich? Wie sol­len wir Lei­den­de trös­ten?
Das Buch erzählt in 42 Kapi­teln wie Ijob, der ein gerech­tes und vor­bild­li­ches Leben führt unschul­dig ins Unglück stürzt. Die Rede von der Hiobs­bot­schaft wur­de sprich­wört­lich.
Die Künst­le­rin Rut Kohn stellt das Bild Hiob“ an das Ende ihres Bil­der­zy­klus zum Alten Tes­ta­ment, denn der Schluss des Buches, ohne dass gesche­he­nes Leid unge­sche­hen gemacht wer­den wür­de oder noch erklärt wer­den könn­te, erzählt von Hoffnung:

Ijob leb­te noch hun­dert­vier­zig Jah­re; er sah sei­ne Kin­der und Kindeskinder…dann starb Ijob, hoch­be­tagt und satt an Lebenstagen.”

Ijob 42,16f

Bibelstelle: Ijob 1,6-22

6 Nun geschah es eines Tages, da kamen die Got­tessöh­ne, um vor den HERRN hin­zu­tre­ten; unter ihnen kam auch der Satan. 7 Der HERR sprach zum Satan: Woher kommst du? Der Satan ant­wor­te­te dem HERRN und sprach: Die Erde habe ich durch­streift, hin und her. 8 Der HERR sprach zum Satan: Hast du auf mei­nen Knecht Ijob geach­tet? Sei­nes­glei­chen gibt es nicht auf der Erde: ein Mann unta­de­lig und recht­schaf­fen, er fürch­tet Gott und mei­det das Böse. 9 Der Satan ant­wor­te­te dem HERRN und sag­te: Geschieht es ohne Grund, dass Ijob Gott fürch­tet? 10 Bist du es nicht, der ihn, sein Haus und all das Sei­ne rings­um beschützt? Das Tun sei­ner Hän­de hast du geseg­net; sein Besitz hat sich weit aus­ge­brei­tet im Land. 11 Aber streck nur dei­ne Hand gegen ihn aus und rühr an all das, was sein ist; wahr­haf­tig, er wird dich ins Ange­sicht seg­nen. 12 Der HERR sprach zum Satan: Gut, all sein Besitz ist in dei­ner Hand, nur gegen ihn selbst streck dei­ne Hand nicht aus! Dar­auf ging der Satan weg vom Ange­sicht des HERRN. 13 Nun geschah es eines Tages, dass sei­ne Söh­ne und Töch­ter im Haus ihres erst­ge­bo­re­nen Bru­ders aßen und Wein tran­ken. 14 Da kam ein Bote zu Ijob und mel­de­te: Die Rin­der waren beim Pflü­gen und die Ese­l­in­nen wei­de­ten dane­ben. 15 Da fie­len Sabä­er ein, nah­men sie weg und erschlu­gen die Knech­te mit schar­fem Schwert. Ich ganz allein bin ent­ron­nen, um es dir zu berich­ten. 16 Noch ist die­ser am Reden, da kommt schon ein ande­rer und sagt: Feu­er Got­tes fiel vom Him­mel, schlug bren­nend ein in die Scha­fe und Knech­te und ver­zehr­te sie. Ich ganz allein bin ent­ron­nen, um es dir zu berich­ten. 17 Noch ist die­ser am Reden, da kommt schon ein ande­rer und sagt: Die Chaldä­er stell­ten drei Rot­ten auf, fie­len über die Kame­le her, nah­men sie weg und erschlu­gen die Knech­te mit schar­fem Schwert. Ich ganz allein bin ent­ron­nen, um es dir zu berich­ten. 18 Noch ist die­ser am Reden, da kommt schon ein ande­rer und sagt: Dei­ne Söh­ne und Töch­ter aßen und tran­ken Wein im Haus ihres erst­ge­bo­re­nen Bru­ders. 19 Da kam ein gewal­ti­ger Wind über die Wüs­te und pack­te das Haus an allen vier Ecken; es stürz­te über die jun­gen Leu­te und sie star­ben. Ich ganz allein bin ent­ron­nen, um es dir zu berich­ten. 20 Da stand Ijob auf, zer­riss sein Gewand, schor sich das Haupt, fiel auf die Erde, bete­te an 21 und sprach: Nackt kam ich her­vor aus dem Schoß mei­ner Mut­ter; / nackt keh­re ich dahin zurück. / Der HERR hat gege­ben, der HERR hat genom­men; / gelobt sei der Name des HERRN. 22 Bei all­dem sün­dig­te Ijob nicht und gab Gott kei­nen Anstoß.

Wei­te­re Bibel­stel­len: Das Buch Ijob

Ein­füh­ren­der Text: Andre­as Paul
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Bild Ijob Foto: Georg Thuringer
Rut Kohn - Ijob