Bild Ende des Paradieses neu Foto: Georg Thuringer

2. Ende des Paradieses

Der Schöpfungserzählung fasst zusammen, dass Gott die Welt und alles, was in ihr ist, als sehr gut geschaffen hat.

Einführung

Die Bilanz der Schöp­fungs­er­zäh­lung lau­tet: Gott hat die Welt und alles in ihr sehr gut geschaf­fen. Alles lebt geord­net in para­die­si­schem Zustand. Doch so bleibt es nicht. Der Mensch igno­riert die gött­li­che Weisung:

Von allen Bäu­men des Gar­tens darfst du essen, doch vom Baum der Erkennt­nis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn am Tag, da du davon isst, wirst du sterben.”

Gen 2,16f.

Der Mensch will klug wer­den“ (vgl. Gen 3,6), und Gott schickt das ers­te Men­schen­paar aus dem Gar­ten weg. Von nun an muss der Mensch im Schwei­ße sei­nes Ange­sichts sein Brot essen (vgl. Gen 3,19). Ein Zurück gibt es nicht.

Bibelstelle: Gen 3,1-24

1 Die Schlan­ge war schlau­er als alle Tie­re des Fel­des, die Gott, der HERR, gemacht hat­te. Sie sag­te zu der Frau: Hat Gott wirk­lich gesagt: Ihr dürft von kei­nem Baum des Gar­tens essen? 2 Die Frau ent­geg­ne­te der Schlan­ge: Von den Früch­ten der Bäu­me im Gar­ten dür­fen wir essen; 3 nur von den Früch­ten des Bau­mes, der in der Mit­te des Gar­tens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen und dar­an dürft ihr nicht rüh­ren, sonst wer­det ihr ster­ben. 4 Dar­auf sag­te die Schlan­ge zur Frau: Nein, ihr wer­det nicht ster­ben. 5 Gott weiß viel­mehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr wer­det wie Gott und erkennt Gut und Böse. 6 Da sah die Frau, dass es köst­lich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine Augen­wei­de war und begeh­rens­wert war, um klug zu wer­den. Sie nahm von sei­nen Früch­ten und aß; sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß. 7 Da gin­gen bei­den die Augen auf und sie erkann­ten, dass sie nackt waren. Sie hef­te­ten Fei­gen­blät­ter zusam­men und mach­ten sich einen Schurz. 8 Als sie an den Schrit­ten hör­ten, dass sich Gott, der HERR, beim Tag­wind im Gar­ten erging, ver­steck­ten sich der Mensch und sei­ne Frau vor Gott, dem HERRN, inmit­ten der Bäu­me des Gar­tens. 9 Aber Gott, der HERR, rief nach dem Men­schen und sprach zu ihm: Wo bist du? 10 Er ant­wor­te­te: Ich habe dei­ne Schrit­te gehört im Gar­ten; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und ver­steck­te mich. 11 Dar­auf frag­te er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du von dem Baum geges­sen, von dem ich dir gebo­ten habe, davon nicht zu essen? 12 Der Mensch ant­wor­te­te: Die Frau, die du mir bei­gesellt hast, sie hat mir von dem Baum gege­ben. So habe ich geges­sen. 13 Gott, der HERR, sprach zu der Frau: Was hast du getan? Die Frau ant­wor­te­te: Die Schlan­ge hat mich ver­führt. So habe ich geges­sen. 14 Da sprach Gott, der HERR, zur Schlan­ge: Weil du das getan hast, bist du ver­flucht / unter allem Vieh und allen Tie­ren des Fel­des. / Auf dem Bauch wirst du krie­chen / und Staub fres­sen alle Tage dei­nes Lebens. 15 Und Feind­schaft set­ze ich zwi­schen dir und der Frau, / zwi­schen dei­nem Nach­kom­men und ihrem Nach­kom­men. / Er trifft dich am Kopf / und du triffst ihn an der Fer­se. 16 Zur Frau sprach er: Viel Müh­sal berei­te ich dir und häu­fig wirst du schwan­ger wer­den. / Unter Schmer­zen gebierst du Kin­der. / Nach dei­nem Mann hast du Ver­lan­gen / und er wird über dich herr­schen. 17 Zum Men­schen sprach er: Weil du auf die Stim­me dei­ner Frau gehört und von dem Baum geges­sen hast, von dem ich dir gebo­ten hat­te, davon nicht zu essen, ist der Erd­bo­den dei­net­we­gen ver­flucht. / Unter Müh­sal wirst du von ihm essen alle Tage dei­nes Lebens. 18 Dor­nen und Dis­teln lässt er dir wach­sen / und die Pflan­zen des Fel­des wirst du essen. 19 Im Schwei­ße dei­nes Ange­sichts / wirst du dein Brot essen, / bis du zum Erd­bo­den zurück­kehrst; / denn von ihm bist du genom­men, / Staub bist du / und zum Staub kehrst du zurück. 20 Der Mensch gab sei­ner Frau den Namen Eva, Leben, denn sie wur­de die Mut­ter aller Leben­di­gen. 21 Gott, der HERR, mach­te dem Men­schen und sei­ner Frau Gewän­der von Fell und beklei­de­te sie damit. 22 Dann sprach Gott, der HERR: Sie­he, der Mensch ist wie einer von uns gewor­den, dass er Gut und Böse erkennt. Aber jetzt soll er nicht sei­ne Hand aus­stre­cken, um auch noch vom Baum des Lebens zu neh­men, davon zu essen und ewig zu leben. 23 Da schick­te Gott, der HERR, ihn aus dem Gar­ten Eden weg, damit er den Erd­bo­den bear­bei­te, von dem er genom­men war. 24 Er ver­trieb den Men­schen und ließ öst­lich vom Gar­ten Eden die Keru­bim woh­nen und das lodern­de Flam­men­schwert, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten.

Ein­füh­ren­der Text: Andre­as Paul
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Rut Kohn - Ende des Paradieses